Frederiksborggade 28

Herbst 1881 – Herbst 1883


                                    

 

Nach der Rückkehr aus Schandau hatte sich Bang im 1. Stockwerk des Hauses Frederiksborggade 28 bei der Hebamme Frau J.M. Astrup eingemietet, wo er zwei Jahre lang seinen Wohnsitz hatte. Die Hebamme mußte sich und ihre beiden Töchter mühsam durchbringen. Bang half ihr und den Kindern, auch finanziell, wenn er dazu in der Lage war:

»Sie fragten mich gestern, ob ich für diese Menschen, bei denen ich wohne, nicht allzuviel täte; vielleicht – – – Aber Sie kennen auch nicht den wahren Grund. Ich handle aus Egoismus. Die beiden Kinder bekommen ihr Brot, und mein Leben ist doch so leer. Der eine Mensch weiß immer so wenig vom anderen, und das muß so sein. Aber das letzte Jahr ist das reichste meines Lebens gewesen: Jetzt ist es als käme die Stille nach dem Sturm – – jetzt geht alles in Bescheidenheit und Ruhe.«

(Brief an Ferslew, nach Harry Jacobsen, Herman Bang. Resignationens digter,

Kopenhagen, S. 53.)

 

In diesem Haus entstanden die meisten seiner Reportagen für die Nationaltidende.

 

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