Sæby (Jütland) (1891, 1892, 1901 u.a.)



Clasens Hotel (Blick von der Algade)

 

In dem landesweit bekannten »Clasens Hotel« wohnte Herman Bang, wenn er in Sæby war. Sæby war bis etwa 1860 eine verarmte Kleinstadt; erst die Entdeckung einer eisenhaltigen Quelle im Jahre 1883 und der darauf folgende Bau eines Kurbadehotels sowie der Anschluß an die Eisenbahnstrecke NørresundbyFrederikshavn (eröffnet 1899, eingestellt 1968) brachten der Kleinstadt eine Blüte. Schon seit den 1880ern war das naturschön gelegene Sæby – ähnlich wie Skørping oder Skagen – Treffpunkt von Malern, Künstlern und Literaten. Gustav Wied, Henrik Ibsen, Herman Bang verbrachten hier zum Teil längere Zeit.

(Bild: DF, August 2012)

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Clasens Hotel (Blick von der Algade)

 

Das Hotel war nach seinen Wirtsleuten Clasen benannt und wurde von ihnen von 1890–1899 betrieben. 1920 wurde es zum Alters- und Pflegeheim umgebaut. Herman Bang pflegte im repräsentativen Mittelteil im oberen Stockwerk zu residieren. Nach einem kürzeren Aufenthalt im Sommer 1891 war er hier wieder im November/Dezember 1892 und später.

(Bild: DF, August 2012)

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Clasens Hotel (Blick von der Algade)

 

Bang war mit den Wirtsleuten gut befreundet, und Frau Clasen wartete oft geduldig, bis Herman Bang seine Logisschulden bezahlt hatte. Trotzdem schilderte Bang das bunte Leben und Treiben in diesem Gasthof vielleicht ein bißchen zu süffisant in einer seiner berühmtesten Novellen, »Sommerglæder«, die 1901 in Hørsholm (Nordseeland) entstand, 1902 in »Det Nordiske Forlag« erschien, aber erst 1915 von Marie Franzos ins Deutsche übersetzt wurde. Eine exzellente Neuübersetzung ist im Jahre 2007 von Ingeborg und Aldo Keel erschienen (»Sommerfreuden«). 

(Bild: DF, August 2012)

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Innenhof von Clasens Hotel



 Dieser Innenhof wurde zu Hotelzeiten sicher nur als Abstellfläche für Kutschen und Wagen genutzt; aber er setzt sich in einen kleinen Park fort, der direkt an den Sæby Å grenzt. Er gehörte früher als Hotelgarten zum Clasens Hotel.
Hier trafen sich Künstler und sonstige Feriengäste Ende des neunzehnten Jahrhunderts zu ihren Plauderstündchen.
Herman Bang hat nicht nur das Hotel, sondern auch das Gartenleben in seinem Buch "Sommerglæder" geschildert.
Der heutige Innenhof ist wohl erst nach Aufgabe des Hotels und der Umwandlung in ein Alters- und Pflegeheim (nach 1920) so idyllisch angelegt worden.

(Bild: DF, August 2012)

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Innenhof von Clasens Hotel

 

(Bild: DF, August 2012)