Ny Toldbodgade 35

(heute: Toldbodgade 61)

 

Von August bis September 1880 war Bang für die »Nationaltidende« in Belgien. Er verfaßte mehrere Reportagen, die außergewöhnlich farbig und inhaltsreich waren: über Gheel (»Die Stadt der Irren«), Gent (»Die Stadt der Nonnen«) und Brüssel (»Rue de Venise, numéro vingt-six« sowie die Skizze »Eine Seelenmesse«. Sie finden diese Reportagen in »Wechselnde Themen/Zehn Jahre — Erinnerungen und Begebenheiten —  auf den Seiten 92–132. Nach seiner Heimkehr – verfolgt von Gläubigern, die nur auf seine Rückkehr nach Kopenhagen warteten – bezog er ein kleines Zimmer bei Verwalter (später Gastwirt) V. C. Nimb in der Ny Toldbodgade 35 (heute: Todbodgade 61). Hier setzte er sein bereits begonnenes Werk »Haabløse Slægter« mit aller Kraft fort. Er schrieb Tag und Nacht, »dreihundert Seiten in sechs Wochen« (neben seiner Feuilletontätigkeit für die »Nationaltidende«!), voller Hoffnung auf einen Durchbruch. Der Druck war unglaublich hoch: Das Buch sollte noch vor Weihnachten erscheinen. Anfang November waren erst die beiden ersten Teile fertig, der dritte Teil folgte jedoch noch in den ersten Novembertagen. Ende November 1880 (!) erschien das Buch bei J. H. Schubothes Boghandel.

 

Toldbodgade 61 (Sommer 2014) © Gert Posselt