Kopenhagen: Valkendorfs Kollegium (1877–1879)
Valkendorfs Kollegium 1917 (S.Türck, J. Aagaard, J. Jacobsen). Det Kongelige Bibliotek København, REX, Billedsamlingen Da.top.bl.4to.
Valkendorfs Kollegium
Schon ein halbes Jahr vor dem Tode seines Großvaters am 12. Oktober 1877 suchte sich Bang eine neue Bleibe; vom 6. Juli 1877 bis Dezember 1879 fand er in der Burse »Valkendorfs Kollegium«, Sankt Peders Stræde, in Kopenhagen zusammen mit seinem Freund aus Horsens, Julius Schiøtt, seine neue Unterkunft. Die Burse war von dem späteren Reichshofmeister Christopher Walkendorf zur Förderung der Wissenschaft 1589 begründet worden; nach dem Abriß der alten Gebäude entstand 1866 der jetzt noch bestehende Neubau mit etwa 15 Zimmern zu 18 m². 1920 wurde das Gebäude aufgestockt, so daß heute 22 Zimmer vorhanden sind. – Wegen seiner Art, die als blasiert, ja arrogant, angesehen wurde, hatte Bang keinen leichten Stand bei den anderen Alumnen. Sein Zimmer war extravagant eingerichtet: Ein Fell war auf dem Boden ausgebreitet, wo ein Sofa in weiblich zarten Farben schräg im Zimmer stand, dahinter eine Säule, die eine Antinoos-Statue trug; schwere Vorhänge waren um das Fenster drapiert, der Schreibtisch war voll von teilweise signierten Porträts in Wienerrahmen. Neumodische französische Zigaretten und erlesene Madeira-, Likör- und Konfektzusam-
menstellungen standen den Gästen zur Verfügung: eigentlich nicht das, was man in einer Studentenbude erwartet … Das Studium der Staats- und Rechtswissenschaften spielte nur eine sehr untergeordnete Rolle, dagegen nahm hier seine journalistische Laufbahn ihren Anfang.
(Bild: no.wikipedia.org: Orf3us) [20.5.2013]
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